Chanson- und Popsängerin ist die vierte Solokünstlerin, die den Preis erhält
Hahnenklee-Bockswiese. Der deutschsprachigen Chanson- und Popsängerin Annett Louisan ist jetzt in Hahnenklee der Paul-Lincke-Ring 2023 verliehen worden. Die Stadt Goslar verlieh der Sängerin in Würdigung ihres musikalischen Schaffens zur Wahrung des Andenkens an Paul Lincke und zur Förderung der deutschen Unterhaltungsmusik den Paul-Lincke-Ring für das Jahr 2023.
Für Goslars Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner hat die Paul-Lincke-Ring-Jury mit Annett Louisan eine hochkarätige und würdige Preisträgerin gefunden. „Sie sind die bekannteste Stimme des deutschen Chansons, darüber hinaus eine der erfolgreichsten Singer- / Songwriterinnen Deutschlands. Mit zarter Stimme und den poetischen Songtexten voll subtilem Wortwitz verzaubert sie ihr Publikum“, so Schwerdtner.
Die Laudatio hielt Dr. Jürgen Meier-Reese, der als Fachjuror der Paul-Lincke-Jury diese Rolle übernahm und Annett Louisans Stimme eine „betörende Wirkung“ bescheinigte, die ihre „Texte entfalten“ lässt. Auch für die Jury war Louisans Stimme ein entscheidener Grund: „Mit ihrer einzigartigen Stimme, ihrem phantasievollen musikalischen Repertoire, ihren sinnlich-verspielten Texten, ihrer glaubwürdigen Persönlichkeit und ihrer charismatischen Ausstrahlung bereichert sie die deutsche Musikszene seit bald zwanzig Jahren, lautete die Jurybegründung.“
Als prägende deutsche Chanson- und Popsängerin setzt sie die 1955 begründete Tradition der im Namen von Paul Lincke geehrten Preisträgerinnen und Preisträger fort. Im männlich dominierten Business ist Annett Louisan dennoch erst die vierte Solokünstlerin, die den Preis erhält. Für die Künstlerin war die Preisverleihung an sie eine „tolle Nachricht“ und „besondere Ehre“ und „unbeschreiblich schön“. Laudator Meier-Reese bescheinigte der Künstlerin, die „ihr anfängliches Lolita-Image weit hinter sich gelassen hat“ in seiner Rede heute einen „lustvollen und selbstbewussten Feminismus. „Mit ihrem Erfolg befreit sich Annett Louisan auch davon, dass sie gemocht werden will. Sie lernt, ihr Selbstbewusstsein aus sich selbst zu holen. So wird sie in erstaunlicher Geschwindigkeit zu einem ausgebufften Profi. Aber nicht zu einem Profi wie so viele andere in der Musikbranche, die mit ihrer Erfolgsmasche überheblich und zynisch werden. Sondern sie entwickelt ihr Repertoire entsprechend ihrer Persönlichkeit weiter“, so Meier-Reese.
Die Preisträgerin war sichtlich gerührt: „Ich hatte an manchen Stellen einen Kloss im Hals. Erfolg kann man nicht festhalten.“ Heute wurde sie auf liebenswürdige Art daran erinnert, was sie geschaffen hat. „Das ist“, wie sie sagte, „dann sehr berührend. Diesen Tag werde ich nie vergessen und in Ehren halten.“ Ihre Ankündigung, am Abend in der Kaiserpfalz ein spontanes Konzert zu geben, löste Begeisterung im Kursaal aus. Im Anschluss an die Verleihung enthüllte Annett Louisan auf dem Paul-Lincke-Platz ihre in den Boden eingelassene CD-Autogrammplatte und nahm sich Zeit für einige Fotos und Autogramme.
Zuletzt hatte Johannes Oerding im Mai dieses Jahres den Ring für 2022. Jetzt ist die Liste der Preisträgerinnen und Preisträger um einen Namen länger: Annett Louisan hat sich in die namenhafte Liste eingereiht. Den Ring, den sie jetzt trägt, wird seit Jahren vom Goldschmied Peter Pfitzner gefertigt.
Fotos (Stadt Goslar):
Annett Louisan präsentiert ihren Paul-Lincke-Ring.