Aufgrund eines Ratsbeschlusses aus Dezember 2023 lässt die Stadt Goslar den Ausbau der bestehenden Ver- und Entsorgungsnetze einhergehend mit punktuellen Reparaturen des Marktplatzes durchführen. Dies bedeutet auch, dass auch die bislang ungepflasterte Fläche vor den Arkaden mit bereits eingelagertem originalem Natursteinpflaster wiederhergestellt wird. Ebenso werden die Sternenstrahlen rechts und links der Arkaden des Rathauses an das Betonsteinpflaster der Fußgängerzone herangezogen und angeschlossen sowie zusätzliche Regeneinläufe gesetzt, um die Oberflächenentwässerung zu verbessern. Den symbolischen Spatenstich für die Baumaßnahme übernahm jetzt Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner, die im Beisein von der Conterra Planungsgesellschaft mbH, der Baufirma Carsten Kreie Baumanagement GmbH, der Harzenergie Netz GmbH sowie Thomas Malnati, Fachbereichsleiter Bauservice der Stadt Goslar und Mathias Brand, Fachdienstleiter Tiefbau der Stadt Goslar, vor dem MachMit!Haus einen der ersten Pflastersteine entnahm. Die Maßnahme ist in mehrere Abschnitte unterteilt und soll im November rechtzeitig vor dem Start des Weihnachtsmarkts beendet sein. Die sechs Bauabschnitte umfassen mit einer Ausnahme – den zweiten Bauabschnitt mit vier Wochen – eine Zeitspanne von drei Wochen. Abhängig ist dieser Zeitplan jedoch auch von den Untersuchungsergebnissen der Archäologen sowie des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege. Die Gesamtfläche des Marktplatzes beträgt insgesamt 3.500 Quadratmeter, die Baumaßnahme betrifft ungefähr ein Drittel der Fläche. Die eingeteilten Abschnitte werden entgegen dem Uhrzeigersinn abgearbeitet. Das zweite Areal ist damit die gesamte Marktplatzseite, auf der das Café Central beheimatet ist. Daran schließt sich die rechte Seite des Rathausvorplatzes an, bevor es von der Kaiserworth Richtung Marktbrunnen geht. Hiernach folgen der kleinere linke Teilbereich vor dem Rathaus und final die Ecke vor dem Café am Markt und dem Schiefer. Es wird mit Kosten von knapp 750.000 Euro gerechnet – wovon bereits knapp 700.000 Euro auf den Tiefbau entfallen. Die Leitungsverlegungen und Installation schlagen mit ungefähr 39.000 Euro zu Buche, während auf die archäologischen Untersuchungen noch einmal etwa 15.000 Euro entfallen.
Mit dem Ausbau der Netze soll erreicht werden, dass bei Veranstaltungen auf dem Marktplatz die Begehbarkeit weitgehend ohne Überbrückungen von Kabel, Rohren oder Schläuchen möglich ist. Dazu werden an den mit der goslar marketing GmbH (GMG) abgestimmten Entnahmestellen eine Versorgung mit Strom als Leerrohrverbindung zu den Stromverteilungen, eine Versorgung mit Trinkwasser und die Entsorgungen für Schmutzwasser neu hergestellt. Harzenergie wird auf eigene Veranlassung elektrische Leitungen in einer breiten Trasse entlang dem Schiefer bis zum Standort des ELT-Schrankes in der Ecke der ehemaligen Telefonzelle erneuern.
Zur Historie: Nach einem Grundsatzbeschluss des Rates aus November 2020 sollte eine
Platzaufwertung und Instandsetzung des Marktplatzes in Angriff genommen werden, um diesen später mit einer zeitgemäßen technischen Ausstattung nutzen zu können und um mit einem umlaufenden Weg aus Natursteinplatten Barrierearmut herzustellen. Die Grundstruktur des Marktplatzes mit seinem sternförmigen Pflaster sollte dabei weitestgehend nicht verändert und das vorhandene Material wiederverwendet werden.
Nach umfassenden Beratungen – auch zur Breite der umlaufenden fassadennahen Gehfläche – im Bauausschuss konnte der damalige Rat der Stadt Goslar der Vorlage zustimmen. Doch bereits 2022 vermehrten sich die öffentlichen Bedenken gegen die beschlossene förderfähige Lösung. Eine Mehrheit für daraufhin einsetzende Überlegungen konnte in allen verwaltungsinternen sowie politischen Gremien nicht gefunden werden. So kam es im Dezember 2023 zur Aufhebung der Entscheidung, wonach der städtische Rat im Anschluss stattdessen die Verlegung von Leitungen für Veranstaltungen, Ergänzung des Pflasters vorm Rathaus sowie die Reparatur wesentlicher Schadstellen beschloss, wofür die Stadt Goslar trotz entfallener Förderfähigkeit weniger Eigenmittel einzusetzen braucht.