Vorbereitung auf die Umgestaltung und Schutz anderer Baumarten
Goslar. Es geht weiter voran mit dem Bundesförderprojekt zur Aufwertung der historischen Wallanlagen im UNESCO-Welterbegebiet Altstadt von Goslar. Im Sommer beginnt die Neugestaltung im Bereich der Judenteiche und am Ostufer des Kahnteiches. Vorher sind landschaftspflegerische Maßnahmen im Bereich der Judenteiche nötig. Die starten am Montag.
Die sogenannten Wallanlagen im Umfeld der Judenteiche sind Bestandteil der ehemaligen Stadtbefestigung Goslars, die aus einer inneren Stadtmauer, hohen Erdwällen, Wassergräben und einer äußeren Stadtmauer (Feldmauer) bestand. Im späten 18. Jahrhundert verloren solche Stadtbefestigungen im Allgemeinen ihre militärische Bedeutung und wurden vielerorts entweder beseitigt oder in Grünanlagen umgestaltet. So auch in Goslar. Die Wallanlagen wurden zur „Promenade“ umgewidmet, als eine Art Flanier- und Erholungsrefugium für Bürger. Für einen parkähnlichen Charakter wurden gezielt Bäume gepflanzt. Einige Relikte in Form von Alteichen, Eschen und Linden sind erhalten, einige mussten aber in den vergangenen Monaten gefällt werden – sie waren nicht mehr verkehrssicher. Derart markante Relikte, also Bäume der gleichen Art, sollen nun möglichst
im Umfeld der vorherigen Standorte nachgepflanzt werden.
Weitere Bäume dürften im späten 19. Jahrhundert an den Wallanlagen dazu gekommen sein. Neben den bekannten Arten finden sich dort heute auch Hainbuchen und Ulmen. Vermutlich in den 1930er Jahren wurde der Bewuchs mit Sträuchern ergänzt; Schneebeere, vereinzelte Eiben oder Weißdorn und Kornelkirschen. Die Bodendecke besteht nahezu flächig aus Efeu. In den vergangenen Jahrzehnten konnten sich infolge mangelnder Pflege zahlreiche Stangenhölzer durch Versamung entwickeln. Besonders dominant ist der Ahorn. Er weist Stammstärken von mittlerweile bis zu 40cm auf. Der Ahorn ist sehr konkurrenzstark.
Seine Ausbreitung würde sich nachhaltig ungünstig auf die Vitalität anderer erhaltenswerter Bäume auswirken. Äste, die weit herunter reichen, könnten durch Konkurrenzdruck und Lichtmangel absterben. Aus diesem Grund ist die Entnahme ausgewählter Gehölze fachlich notwendig. Zudem sollen Bäume an prägnanten Stellen nachgepflanzt werden. Stuken werden bodennah abgesägt und Efeu nachgepflanzt, um die Erosionsgefahr zu mindern und die Gestalt des ehemals künstlich angelegten Walls wieder erkennbar zu machen. Die Bäume entlang der Feldmauer, die derzeit saniert wird, in Richtung Zwingerwall werden
lediglich von störenden Stockausschlägen und Wildaufwuchs befreit. Einige Äste werden eingekürzt und die Kronen behutsam beschnitten, um den Fortbestand der vorhandenen Bäume zu sichern. Strauchpartien erhalten einen Pflegeschnitt. Ferner werden zur parkähnlichen Gestaltung partiell Großsträucher wie Kornelkirsche, Hasel oder Weißdorn gepflanzt, um den optischen Gleichklang der Mauer aufzulockern.
Download der Pressemitteilung:
Grünpflegemaßnahmen an den Teichen in den Wallanlagen
Download des Bildmaterials:
Fotos (Stadt Goslar): Baumstümpfe zeigen deutlich den Grund für die Fällung: Kernfäule.
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