Am vergangenen Donnerstag fand im Kulturmarktplatz Goslar ein besonderes Konzert im Rahmen der Jüdischen Kulturtage statt. Unter dem Titel „Hebräisch rund um die Welt“ begeisterte der international bekannte Sänger Hemi Levison das Publikum mit einem einzigartigen musikalischen Programm, das die Vielseitigkeit und Schönheit der hebräischen Sprache eindrucksvoll in den Mittelpunkt stellte.
Begleitet vom überaus talentierten Musiker Ira Shiran an Klavier und Akkordeon, nahm Hemi Levison die Hörerschaft mit auf eine musikalische Reise durch verschiedene Kulturen und Länder. Lieder aus Frankreich, Brasilien, Russland und England – in Deutschland mal mehr und mal weniger bekannt – wurden allesamt in hebräischer Sprache präsentiert. Ein eindrucksvolles Zeugnis der verbindenden Macht der Musik. Einzige Ausnahme bildete hierbei der Beatles-Song "Let it be", der zunächst auf Hebräisch gesungen wurde, später ins Englische wechselte und dann noch einmal beide Sprachen in einer anderen Melodie durchlief, welche aus der Feder der berühmten hebräischen Liedermacherin Naomi Schemer stammt. Das aktuelle Weltgeschehen blieb indes nicht völlig unbeachtet: Im ersten Teil wurde das Stück "Close every door" von Andrew Lloyd Webber den Menschen gewidmet, die sich seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 in Geiselhaft befinden. Am Ende des zweiten Teils blieb dem begeisterten Publikum als einzige Zugabe, bevor der Zug erreicht werden musste, das Nachtlied, Op.71, No. 6 von Felix Mendelssohn.
Die beiden Musiker ließen bis zum Ende keinen Zweifel an ihrer internationalen Größe aufkommen. Hemi Levison zog das Publikum mit seiner voluminösen, warmen Stimme in den Bann, während Ira Shiran den Gesang untermalte und zuweilen selbst mit dem ein oder anderen Solo überzeugen konnte.
Der Fachbereich Kultur der Stadt Goslar zeigt sich sehr zufrieden mit der Resonanz auf das Konzert. „Hebräisch rund um die Welt“ war ein musikalisches Highlight und leistete einen wichtigen Beitrag zum interkulturellen Dialog und zum Verständnis der jüdischen Kultur.
Die Jüdischen Kulturtage werden 2024 bereits zum fünften Mal vom Israel Jacobson Netzwerk für jüdische Kultur und Geschichte e.V. (IJN) initiiert. Ziel der Veranstaltungsreihe ist es, das kulturelle Erbe und die Geschichte der jüdischen Gemeinschaft in Niedersachsen sichtbarer zu machen und zu fördern. Schirmherr der Veranstaltungsreihe ist Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen K.d.ö.R.