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Paul-Lincke-Ring-Symposium findet am 25. September statt

Drei Fachexperten sind in den Kursaal Goslar-Hahnenklee eingeladen

Am Mittwoch, 25. September, findet ab 16 Uhr im Kursaal Goslar-Hahnenklee, Kurhausweg 7, 38644 Goslar-Hahnenklee, das bereits angekündigte vierstündige öffentliche Paul-Lincke-Ring-Symposium statt. Hierzu sind ab sofort Anmeldungen über den Link https://PLR.goslar.de möglich. Alternativ können Interessierte die Veranstaltung als Livestream im Internet verfolgen. Die Adresse wird dazu im Vorfeld des Symposiums auf www.goslar.de veröffentlicht. „Unsere Gesellschaft und die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert ist, unterliegen einem stetigen Wandel. Dies betrifft auch die Erinnerungskultur, die sich in den vergangenen Jahren verändert hat und heute anderen Standards und Maßstäben folgt als noch vor wenigen Jahren“, heißt es in dem Einladungsschreiben zum Symposium. Darin soll deshalb auf der Grundlage von fachkundigen Ausführungen dreier Referenten ein Diskussionsprozess angestoßen werden, dessen Inhalte in einem weiteren Termin die Frage klären soll, inwieweit Paul Lincke als Namensgeber des gleichlautenden Musikpreises der Stadt Goslar als unbedenklich erachtet wird. Um die wissenschaftlichen Ergebnisse des Symposiums und die daraus resultierenden Implikationen für den Paul-Lincke-Ring zu diskutieren, wird später zusätzlich ein Workshop stattfinden. Details dazu werden zeitnah veröffentlicht. Das Symposium findet in Kooperation mit der Historischen Kommission Niedersachsen und der Abteilung Musikwissenschaft der Johannes Gutenberg Universität Mainz statt. Als Fachexperten wurden Prof. Dr. Schmiechen-Ackermann, Prof. Dr. Niedermüller sowie Martina Staats eingeladen.

Prof. Dr. Detlef Schmiechen-Ackermann aus Hannover setzt seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre und betrachtet hier unter anderem den Nationalsozialismus und vergleichende Diktaturgeschichte, soziale Bewegungen und die innerdeutsche Grenze. Er war Mitglied der vom niedersächsischen Landtag eingesetzten Enquetekommission „Verrat an der Freiheit – Machenschaften der Stasi in Niedersachsen aufarbeiten“. Im Symposium wird er in seinem Vortrag nach einer allgemeinen Einführung in die Definition „Nationalsozialist/Nazi“ auch allgemeine Kriterien zur Einordnung des Maßes der Verwicklung in den Nationalsozialismus vorstellen. Des Weiteren erfolgt eine Prüfung, Betrachtung und Einordnung der formellen, materiellen und sonstigen Belastung beziehungsweise Entlastung Linckes unter Berücksichtigung seines Handelns und Wirkens – insbesondere in den Jahren zwischen 1933 und 1945 sowie in der Nachkriegszeit.

Prof. Dr. Niedermüller aus Mainz leitete von 2021 bis 2024 unter anderem das Forschungsprojekt „Deutsche Unterhaltungsmusik im 20. Jahrhundert“, das die Zeit vom Ende der Weimarer Republik bis 1945 untersucht. Dabei stellt sich auf der einen Seite die Frage nach der politischen Einflussnahme und Repression auf der anderen Seite aber auch die Frage nach dem Handeln des Einzelnen vor diesem politischen Hintergrund.

Im Symposium bewertet Prof. Niedermüller das künstlerische Wirken Linckes und ordnet dieses ein. Zudem erläutert er in einer kurzen Einführung die Brüche und Kontinuitäten in der bundesdeutschen Unterhaltungskultur nach 1945. Weitere Themen in seinem Vortrag sind die frühen Preisträger und ihre Rolle in der Bundesrepublik und in etwaige Verstrickungen in der NS-Zeit sowie eine Betrachtung der Vergabepraxis des Preises inklusive der Einordnung der betreffenden Preisträger samt ihrer Maße der Verwicklung in den Nationalsozialismus.

Martina Staats, Leiterin der Gedenkstätte Wolfenbüttel, ergänzt die Expertenrunde mit den Forschungsschwerpunkten Geschichte des Nationalsozialismus und Erinnerungskultur, insbesondere der Geschichte der historischen Orte Bergen-Belsen und des Strafgefängnisses Wolfenbüttel. In ihrem Vortrag während des Symposiums referiert Staats über die Erinnerungskultur im Wandel der Zeit, aktuelle Standards sowie Beispiele aus der Praxis.

In einer moderierten Plenumsdiskussion erhält im Anschluss auch das Publikum die Möglichkeit zur Teilnahme am Austausch.

 

Kontakt und weitere Informationen

Stadt Goslar - PressestelleDaniela Siegl

Charley-Jacob-Straße 338640 Goslar

Pressesprecherin

Tel.: +49 5321 704 226 Fax: 05321-7041226

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