Das Bild zeigt, wie die Oberbürgermeisterin dem Preisträger den Ring ansteckt.
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Sven Regener nimmt Musikpreis der Stadt Goslar entgegen

„Der Goldene Ton“ erstmals verliehen

Die Stadt Goslar hat heute zum ersten Mal ihren neu benannten Musikpreis „Der Goldene Ton – Musikpreis der Stadt Goslar“ verliehen – an Sven Regener, Musiker, Sänger und Schriftsteller. Bei der feierlichen Zeremonie im Kurhaus Hahnenklee überreichte Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner dem Künstler den eigens entworfenen Ring als Symbol der Auszeichnung. In ihrer Rede würdigte sie Regener als „Ausnahmekünstler zwischen Musik und Literatur, der mit Melancholie, Witz und Tiefgang ganze Generationen geprägt hat“. Zugleich hob sie die Bedeutung der Neubenennung des Preises hervor: „Der neue Name ‚Der Goldene Ton‘ steht für Haltung, Verantwortung und die verbindende Kraft der Musik.“ Die eigentliche Laudatio hielt Leander Haußmann als Freund, der bereits Regeners Roman „Herr Lehmann“ erfolgreich verfilmt hatte. Er bezeichnete den Preisträger als „postmodernes Gesamtkunstwerk“. Haußmann weiter: „Man kann sich bei Sven immer sicher sein, da kommt noch mehr – egal, ob in der Literatur oder der Musik. Er ist sein eigener Maßstab im Sven Regenerischen Kosmos – und das mit großem Herz.“ Regener dankte im Hahnenkleer Kursaal allen, die an seiner Preisverleihung beteiligt waren: von der Jury, die ihn ausgewählt hatte, der Oberbürgermeisterin bis zum Publikum im Saal. Ein besonderes Anliegen war dem Preisträger, der sich auch sehr begeistert vom Design des Ringes zeigte, jedoch dieser Hinweis: „Ich habe alles, was ich als Musiker erreicht habe, mit Element of Crime erreicht.“ Zudem betonte Regener, wie wichtig es ist, dass es diesen Preis für populäre Musik gibt. „Denn es gibt nicht viele solcher Musikpreise und alle, die Popmusik machen, widmen der Musik ihr Leben. Und wenn man mit meiner Stimme singt, hört man gern, dass es was mit dem Goldenen Ton zu tun hat.“ Bezogen auf die Namensänderung wollte der Preisträger nachträglich „nicht mehr zu Gericht sitzen über jemanden, der 80 Jahre tot ist“. „Es gibt einfach Leute heutzutage, die diesen Preis aus guten Gründen nicht haben wollen. Das „Wiener Praterleben“ von Siegfried Translateur ist ein gutes Beispiel, warum das so ist – denn viele Kollegen haben früher gelitten und das sollte man einfach nicht vergessen. Dinge ändern sich auch einfach mal im Laufe der Jahre. Und Goslar hat die Umbenennung auch gut gemacht. Nicht leichtfertig, aber auch nicht mit großem Affront – und dafür vielen Dank, sonst wäre ich heute auch nicht hier.“

 Musikalisch umrahmt wurde die Preisverleihung vom Patrick-Baumann-Trio mit Ansgar Ruppert (Schlagzeug), Bogdan Izdebski (Kontrabass) und Barbara Töppel (Flöte). Das Ensemble eröffnete den Festakt mit „Wiener Praterleben“ von Siegfried Translateur – einem Stück, das künftig als fester Bestandteil jeder Preisverleihung an das musikalische Erbe verfolgter Künstlerinnen und Künstler erinnern soll. Mit dieser Premiere wurde ein neues Kapitel in der Goslarer Musikgeschichte aufgeschlagen – und der Anspruch des „Goldenen Tons“ eindrucksvoll unterstrichen: Gute Töne setzen – für Kunst, Haltung und Miteinander.

Bereits vor zwei Jahren hatte die Jury Sven Regener zum Preisträger bestimmt. Der Musiker gab dann aber zunächst den Anstoß für eine intensive historische Aufarbeitung. Diese ergab, dass Paul Lincke vom NS-Regime profitiert hatte und als Namensgeber des bisherigen Musikpreises nicht länger tragbar war. Im April 2025 beschloss der Rat der Stadt Goslar daher die Umbenennung: Rückwirkend ab 2024 wird der frühere Paul-Lincke-Ring unter dem Namen „Der Goldene Ton – Musikpreis der Stadt Goslar“ fortgeführt.

In der Begründung der Jury zur Auswahl des Künstlers heißt es: „Sven Regener ist die poetische Fachkraft für ironisch-lakonische Zärtlichkeit. Seine Lieder vereinen zeitlose Wahrheiten über das Menschsein mit warmen Herzensmelodien nach alter Väter Sitte. Souverän verknüpft er musikalisch wie literarisch Schnodderigkeit und Schönheit, Tristesse und Trompete, Sechsachteltakt-Melancholie und ausgelassenen Übermut – als genauer Beobachter, Träumer und Tröster.“

Nach der feierlichen Verleihung und dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt enthüllte Sven Regener im Kurpark Hahnenklee zudem seinen persönlichen „Goldenen Ton“ an einer neu errichteten Klanginstallation – ein sichtbares Symbol für das Fortwirken musikalischer Kreativität und gesellschaftlicher Resonanz.

 

Kontakt und weitere Informationen

Stadt Goslar - PressestelleDaniela Siegl

Charley-Jacob-Straße 338640 Goslar

Pressesprecherin

Tel.: +49 5321 704 226 Fax: 05321-7041226

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