Der Harly ist ein kleiner Höhenzug nordwestlich des Goslarer Ortsteils Vienenburg. Die zahlreichen Gesteine und die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt laden zum Wandern und Erholen ein - mit etwas Glück kann man sogar die dort lebenden Wildkatzen und verschiedenen Fledermausarten beobachten. Von der Bergkuppe aus hat man einen weiten Blick auf den Harz und dessen Landschaft.
Der Höhenzug wurde nach der ehemaligen Harliburg benannt, die 1203 vom westfälischen Kaiser Otto IV. errichtet wurde und heute nur noch als Burgstall mit einigen Wällen und Gräben zu erahnen ist.
Die besten Einstiege befinden sich beim Parkplatz des Klosterguts Wöltingerode. Dort werden mit mehreren Wandertafeln die Wege rund um den Harly ausgewiesen.
Aus geologischer und naturkundlicher Hinsicht ist der Harly bemerkenswert. Der halotektonisch gebildete Schmalsattel des Harly verläuft etwa parallel zum Harz. Im Westteil ist durch des Aufstieg des Salzes und die damit verbundene Heraushebung eine mesozoische Abfolge vom Unteren Buntsandstein bis zum Oberen Muschelkalk aufgeschlossen. Die Geodiversität des Harly ist die Grundlage für die überregional bekannte schutzwürdige Flora und Fauna. Die naturnahen Zustände veranlassten die Naturschutzbehörde dazu den Harly 1966 als Landschaftsschutzgebiet auszuweisen. Weitere Informationen zur Gesteins- und Naturvielfalt finden Sie in der Broschüre "Der Harly - Von Wöltingerode zum Muschelkalkkamm"
Auf der Südseite des Harly befinden sich Relikte des ehemaligen Vienenburger Kalibergwerks Hercynia, das im Salzstock des Harly angelegt war. Mit der Gründung der Gewerkschaft Hercynia begann die rasante Entwicklung des deutschen Kalibergbaus außerhalb des Staßfurter Raumes, auf deren Höhepunkt es im Ersten Weltkrieg rund 200 fördernde Kalischächte gab.
Der Harlyturm
Der Harlyturm ist ein beliebtes Wanderziel und hat eine lange Geschichte. Im 19. Jahrhundert hat der Jude Jakobsen den Aussichtsturm auf dem höchsten Punkt des Höhenzuges errichten lassen. Jakobsen setzte sich damals vor allem für das Wohl der Bürger ein. 1845 bewirtschaftete Förster Ahrens den Turm und ließ später Zelte und eine kleine Kegelbahn erbauen. Schon damals war der Turm ein Besuchermagnet.
Nach langem, stetigem Verfall des Gebäudes sicherte 1986 die Interessengemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe Vienenburg e. V. (IGV) mit aufwendigen Restaurierungsarbeiten den Erhalt des Turmes. Seitdem öffnet der Turm an Sonn- und Feiertagen von 10:00 – 17:00 Uhr. Ebenfalls sollte man auf die Fahne achten. Ist diese gehisst, so kann man den Turm besichtigen. Wandergruppen können auf Anfrage eine Sonderöffnung veranlassen.
Weitere Informationen
Vienenburg-Tourismus e.V.
www.vienenburg-tourismus.de
Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) e.V.
Kreisgruppe Goslar
Petersilienstr. 23, 38640 Goslar
Tel. 05321 43968, Fax 05321 20577
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