
Einleitung
Auf dieser Seite erfahren Sie mehr zu den Vorteilen von Bio Produkten. Diese Vorteile beziehen sich oft auf den Anbau der Bio-Produkte. Also auf den sogenannten ökologischen Landbau (oder: Ökolandbau). Dabei sollte jedoch immer bedacht werden, dass auch Unterschiede innerhalb des ökologischen Landbaus bestehen. Zwar besteht mit der EU-Öko-Verordnung ein einheitlicher Rechtsrahmen für die ökologische Produktion, jedoch haben die Betriebe einen gewissen Spielraum zur Umsetzung der Vorgaben. Folglich bestehen auch Unterschiede zwischen den Ökobetrieben hinsichtlich ihrer Umweltwirkungen. Dennoch ist es möglich allgemeingültige Aussagen zu den Umweltauswirkungen von Ökobetrieben zu treffen.
Die Quelle und weitere Informationen finden Sie hier: Sanders et al. 2023. Auf den Punkt gebracht – gesellschaftliche Leistungen des ökologischen Landbaus. Schlussbericht Teil 3 des Verbundprojektes «Entwicklung eines leistungsdifferenzierten Honorierungssystems für den Schutz der Umwelt». FiBL.
Höhere Nährstoffgehalte der Ökolebensmittel
Mikronährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe sind für viele Stoffwechselprozesse des Menschen notwendig. Studien zeigen, dass sich ökologische und konventionelle Produktionsmethoden auf die Zusammensetzung von Lebensmitteln auswirken. So weisen Ökoprodukte höhere Gehalte an Nährstoffen auf. Ökologisch produziertes Obst und Gemüse weist beispielsweise höhere Vitamin C-Gehalte auf und Obst höhere Gehalte an Vitamin A und E. Tierische Ökoprodukte weisen wiederum höhere Gehalte an ungesättigten Fettsäuren auf. Dies kann auf die Verfütterung von höheren Anteilen an Grünfutter im Ökolandbau zurückgeführt werden.
In Bezug auf den Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen schneiden Ökolebensmittel durchwegs besser ab. Ohne die chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel sind die Pflanzen darauf angewiesen sich selbst vor Krankheiten und Schädlingen zu schützen. Dies bewirken sie durch die vermehrte Produktion von sekundären Pflanzenstoffen.
Die Qualität von Lebensmitteln hängt nicht nur von ihren Nährstoffgehalten, sondern auch von den Schadstoffgehalten ab. Im ökologischen Landbau dürfen keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Darüber hinaus werden in ökologischen Verarbeitungsverfahren deutlich weniger Zusatzstoffe zugelassen. In Ökolebensmitteln können folglich weniger der chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel sowie weniger Zusatzstoffe festgestellt werden.

Höhere Biodiversität
Durch eine zu hohe Produktionsintensität in der konventionellen Landwirtschaft kann eine massive Abnahme der Biodiversität beobachtet werden (mehr zum Thema Biodiversität finden Sie hier: Goslar - Kommune für Biologische Vielfalt ). Hauptursachen hierfür sind:
- hoher Einsatz von Chemikalien
- hoher Tierbesatz
- enge Fruchtfolgen
- Überbauung, Zerschneidung und Vereinheitlichung der Landschaft.
Der Ökolandbau hat im Gegensatz zur konventionellen Landwirtschaft eine positive Wirkung auf die Vielfalt von Flora (Pflanzenwelt) und Fauna (Tierwelt). So wird ein breites Spektrum von Tiergruppen und Pflanzenarten gefördert: Bodenorganismen, diverse Insektengruppen, Spinnen, Vögel, und Säugetiere profitieren je nach Kultur überdurchschnittlich von einer ökologischen Bewirtschaftung. Diese Artenvielfalt fördert auch auf größerer Ebene den Umweltschutz. So kann der Ökolandbau durch eine gesündere Flora und Fauna die Bestäubung, die Reduktion von Schädingen und den Abbau von Düngemitteln begünstigen.

Mehr Klimaschutz und weniger Treibhausgase
Die ökologische Wirtschaftsweise trägt in vielfältiger Weise zum Klimaschutz bei. Insbesondere durch die Reduzierung des Stickstoffeinsatzes sowie den Verzicht auf leicht lösliche mineralische Stickstoffdünger (bei dessen Herstellung große Mengen an CO2 emittiert werden) können die Treibhausgasemissionen deutlich gesenkt werden. Der Ökolandbau fördert den Klimaschutz zudem durch verschiedene Maßnahmen, die zum Humusaufbau beitragen. Hierzu zählen beispielsweise vielfältige Fruchtfolgen, eine dauerhafte Bodenbedeckung, organische Düngung und eine möglichst angepasste Bodenbearbeitung. Im Ganzen führt dies zu tendenziell höheren Gehalten an organischem Kohlenstoff in den Böden und einer positiven Klimaschutzwirkung durch die Bindung von Kohlenstoff.
Weiterhin können weniger (importierte) Acker-Futtermittel und weniger Nutztiere zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen beitragen. Ein wirksamer Klimaschutz setzt dabei jedoch eine Änderung der Konsummuster voraus. Wenn eine Reduktion der Anzahl der Tiere zu mehr Importen tierischer Produkte führt, ist nichts gewonnen.
