(Plan: nsp christoph schonhoff, Landschaftsarchitekten)
/ Bauen & Denkmalschutz

#GoslarbautZukunft: Das KaiserPfalzQuartier | Teil 3

Details zur Freiraumgestaltung – Ein Platz mit hoher Aufenthaltsqualität.

Nachdem mit dem Siegerentwurf für den Hochbau am KaiserPfalzQuartier von dem internationalen Architekturbüro Nieto Sobejano ein modernes Erscheinungsbild vorgegeben war, galt es auch einen dazu passenden Siegerentwurf für den Stiftsgarten zu küren. Das Preisgericht traf die Entscheidung 2019 im Freiraumwettbewerb einstimmig: nsp christoph schonhoff, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner aus Hannover bekamen den Zuschlag.

Der Entwurf konnte die Jury überzeugen: Er sei dem historischen Ort angemessen und schaffe einen neuen Raum mit hoher Aufenthaltsqualität für die Goslarer Bürgerinnen und Bürger am Fuße der historischen Kaiserpfalz – zudem werde deren Hauptrolle als Nummer Eins unterstrichen und die Erinnerung an das Vergangene wunderschön inszeniert, lauteten damalige Statements. Im Mittelpunkt des Siegerentwurfes steht ein Kreis als „Sichtfenster in die vergangene Zeit“. Er wird eingefasst von einem 50cm-breiten Ring aus geschliffenem Beton sowie je nach topografischer Lage von ein bis zwei Stufen. Darin werden Informationen über die Geschichte des Stiftsareals eingelassen und Lichtquellen integriert. Beton in einem warmen Grau zeichnet außerdem bruchstückhaft den Grundriss der Stiftskirche und des Kreuzgangs nach. Gleichzeitig sichert er die historischen Fundamente im Untergrund. Die Zwischenräume werden von Rasen bedeckt.

Das Areal mit Sitzstufen kann für diverse Veranstaltungen genutzt werden. Weiterhin heben die Sitzstufen die Trennung zwischen Kaiserpfalz und Stiftsareal auf. Nach Osten werden neue Bäume als Begrenzung gesetzt, Rosen und Stauden gepflanzt, und zusätzliche hölzerne Bänke werden zum Verweilen einladen. Die Wegebeziehungen zum KaiserPfalzQuartier mit Hotel und Veranstaltungshalle waren genauso mitzudenken wie die zum Rammelsberg, in die Wallanlagen und in die Innenstadt. Auch die Barrierefreiheit wurde bedacht: Im Norden soll neben den bestehenden Treppen eine neue barrierefreie Rampe entstehen.

In den frühen 1970er Jahren wurde der heutige Kaiserpfalzparkplatz an der Stelle angelegt, wo vor 1050 die Stiftskirche St. Simon und Judas, auch als Goslarer Dom bezeichnet, endstand. Wegen Baufälligkeit wurde sie 1820 „auf Abbruch“ verkauft; erhalten blieb nur die nördliche Domvorhalle. Eine besondere Aufgabe für die Landschaftsarchitekten bestand darin, die geschichtliche Bedeutung des Platzes zu würdigen und herauszustellen. Auch die herausragende stadt- und kulturgeschichtliche Bedeutung der Kaiserpfalz und der Altstadt Goslar als UNESCO Weltkulturerbe galt es zu berücksichtigen. Laut Aufgabenstellung war die Beziehung zwischen Kaiserpfalz und Stiftsareal herauszuarbeiten, die heute vorherrschende räumliche Trennung aufzuheben und der Grundriss der Stiftskirche und dessen Kreuzganges zu thematisieren. Tiefbauarbeiten und Baumpflanzungen sind dabei begrenzt, denn im Untergrund befinden sich noch die Grundmauern der Stiftskirche.

Die nächste Folge der Serie #GoslarbautZukunft berichtet über die Leistungsfähigkeit der Veranstaltungshalle.

Kontakt und weitere Informationen

Stadt Goslar - PressestelleDaniela Siegl

Charley-Jacob-Straße 338640 Goslar

Pressesprecherin

Tel.: +49 5321 704 226 Fax: 05321-7041226

E-Mail schreiben

Seite teilen
Seite merken